Irgendwie ist heute echt mal so ein Blog-Tag. Dauernd passieren Sachen, die man glatt mal so bloggen könnte. Erst die schwedische Exception. Wo mir dann aber hinterher eingefallen ist, dass ich meine IDE auch mit -nl sv
Startparametern gestartet habe, und damit wohl das einzige, was internationalisiert ist in diesem Spitzentool die Open-Source-Plug-ins sind, die in dieser tolle Sprache loggen können.
Dann erzählt mein doch bald ehemaliger Liebling-Kollege (alias der wahre Held der Arbeit, nicht nur ein solcher, wie er sonst andere auch sogenannte Freunde der Nacht nennt, wenn in Hinter- wie in Vordergrund die Exceptions nur so runterrattern), dass gestern auf ProSieben in der Boris-Becker-Sendung der Boris mit dem Ulle radgefahren ist. Jetzt hab ich aber ja keinen Fernseher. Und wenn ich einen hätte, würde ich nicht ProSieben kucken. Leider ist mir damit doch glatt etwas entgangen, das prima zu meiner persönlichen Belustigung beigetragen hätte.
Zu meiner Schande wusste ich gar nicht, dass der, der so komisch redet, wie die um Heidelberg zu meiner letztjährigen Verwunderung eigentlich alle reden, auch noch eine Sendung macht. Bin ja sowas von uninformiert! Weiß nur, dass der Boris sich mit einer verlobt hat, die auch schonmal was mit dem Tommi Haas hatte.
Sendung hin oder her. Jedenfalls is der Boris mit dem Ulle radgefahren und ich habs verpasst! Und Liebling-Kollege fragt sich nun, ob Ulle ein Schdeffens-Rad fährt. Er glaubte das gesehen zu haben. Denn Lieblingkollege wollte
sich auch fast ein Stevens-Rad (also [Schdeffens]
, wie er das schön ausspricht) besorgen, dann hab ich ihm zum dem noch schöner und besser ausgestattetem Centurion Fitnessbike geraten, aber weil weder Schdeffens
noch Centurion zeitnah liefern konnten, hat
er schließlich ein [Schdaiger] Rad gekauft. Wofür ich ihn erst ausgelacht habe, (Miss-Wichtig fährt Rotwild und hat Angst vor Wildschweinen), das Rad aber aufm Bild eigentlich sehr dezent schön aussah. (@Merge-Mälscher!* – das gute Stück wurde mir noch nicht in Echt vorgeführt! Nachholen!)
Nun denn, jedenfalls fragen wir uns jetzt beide: Fährt Ulle jetzt [Schdeffens]?.
Teil Zwei. Mir fällt kein passenderer Übergang ein.
Frau Nachbarin (Ü72 mit überstandenen Gallenstein OPs) putzte heute bei offener Wohnungstür. Wohl um mich abzufangen. Und mir mitzuteilen, dass sie mein mehrmaliges Um-den-Block-Kurven im Sinne meiner Parkplatzsuche vom Fenster aus beobachtet habe.
Was sie aber nicht hat sehen können, war folgende hundsgemeine Aktion von einer ollen Tante in einem hässlichen Auto: beim Einfahren in die enge Straße gibt mir eine Parkende ein Zeichen, dass sie jetzt losfahre und der Parkplatz frei wird. Entgegen kommt die Tante und fährt auf den Behindertenparkplatz weiter vorne. Zwischenzeitlich wende ich meinen schwedischen Firmenpanzer, um ordnungsgemäß in Fahrtrichtung zu parken.
Die nette Ausparkende parkt aus, entgegen kommt nun aber ein weiteres Auto, das durch die Straße will.
Währenddessen hat auch die Tante festgestellt, dass sie doch nicht so behindert ist wie sie parkt und hat diesen Parkplatz wieder verlassen. Ich fahre rückwärts, um das entgegenkommende Auto durchzulassen, und stehe schließlich in der Bucht gegenüberliegend zur Tante. Als das entgegenkommende Auto vorbeigekommen war, fährt die Tante vor mir los, hinein in den explizit für mich reservierten Parkplatz! Geht’s noch!?
Zurück zur Frau Nachbarin. “Haben Sie schon unseren schönen renovierten Innenhof gesehen? Frau… oder Fräulein … “ will sie außerdem noch erfahren. “Marion” – entgegne ich. Wollte sie nicht annehmen. Ich soll jetzt sagen Frau oder Fräulein. Da fiel nichts mehr ein. Hätte vielleicht sagen sollen: also wenn schon, dann bitte Frollein!. Bin kein Fräulein. Bin ein Frollein! (andere nennen mich auch Luder, aber das bin ich genausowenig eins, wie ein Fräulein).
Nachbarin W. will außerdem wissen, warum die junge Dame unter uns schon so eine schöne Wäscheleine an der gestern neu montierten Wäscheaufhängevorrichtung an den Balkongeländern habe und wir anderen nicht. Ob ich denn wisse, wann das der Herr Vermieter bei uns machen würde. Ich teile ihr mit, dass das die Frau unter ihr wohl selbst gemacht hat und ich fest davon ausgehe, dass das auch sonst jeder selbst macht. Aber dann sehe das doch nicht einheitlich aus, so Frau W., andere Farben, total chaotisch, ginge doch nicht. Ich finde das schön, entgegne ich. “Sie sind auch
noch jung”, so die Nachbarin. Wenn ich mal so alt bin wie Sie will ich aber immer noch eine bunte Wohnung haben, erwidere ich. “Ja ha… werden Sie erst einmal so alt wie ich,” so Ü72.
Dies galt nun als guter Anlass dafür, mich erneut darauf hinzuweisen, dass sie zwar weiß, dass ich für die Kehrwoche seit ich hier lebe noch keinen Finger krumm gemacht habe, aber ich auch gar nichts
machen brauche, denn das mache sie gerne, sonst sei ihr so langweilig. Und mir mit meiner ganzen Radfahrerei, Wohnungseinrichterei, denn sie beobachtet das auch alles sehr genau vom Fenster, sei ja garantiert nicht langweilig. Sie sei aber auch sehr sportlich für ihr Alter. Sie habe eine Fünf-Kilo-Hantel. Trainiert jeden Tag, weil sie keine Schwabbel-Oberarme haben will wie die anderen Alten. Ich entgege “Was soll denn ich da sagen!?” und zeige ihr mein selbes Problem auf dem Zielfoto meines ersten Triathlons.
Fernseher in den Keller tragen helfe, so sie. Aber wie soll ich einen Fernseher in der Keller tragen, ohne Fernseher. (Übergang zu Boris oben geschafft.. is aber unnötig jetzt) Im übrigen habe ich auch nicht das Bedürfnis, meinen alten 30kg Monitor selbständig in den Keller zu tragen. Mein Kreuz. Vielleicht macht die Ü72 das ja auch? Muss se mal fragen. Wozu hat man Nachbarn!? Die Alten sind einfach noch härter im nehmen. Die machen keine Radrennen und Triathlons und so’n Kram. Die tragen Fernseher in ihre Keller! Oder schnappen meinen Parkplatz. Deutschland – deine Jugend!
* (Name aus Gründen der abs. Anonymität v.d. Red. geändert)