2 thoughts on “NN

  1. Grazer Nacht:
    Endlich 2 Stunden nach meiner Landung nachts in Graz erreiche ich das Hotel direkt am Bahnhof, es waren nur 10 Kilometer Distanz vom Flughafen, die ich angesichts der Wartezeiten vielleicht auch hätte laufen können.
    Freundlich begrüßt mich die Dame an der Rezeption des großen Geschäfts-Hotels gegenüber dem Bahnhof. Direkt erfahre ich, dass mein Zimmer sogar Internet hat – natürlich gegen Aufpreis. Internet ist eigentlich Standard in Businesshotels, aber wie war das? Geschäftshotel nennt man sich? Naja, das Geschäft macht hier ein anderer, kennen wir ja schon vom Flughafen.
    Nach so vielen Erlebnissen begebe ich mich noch in eines der zahlreichen und meist romantisch-stimmungsvoll gestalteten Restaurants am “Bermudadreieck”, neben dem “Kapuzinerhof” sicherlich eines der schönsten Gegenden in der Innenstadt zum Speisen.
    Sogleich komme ich auch in den Genuss der nächsten Geschäftsidee zur Erleichterung des Geldbeutels: Nach Vollendung meiner Speisung staune ich nicht schlecht, als mich die Bedienung fragt, wie viele Scheiben des zum Essen gereichten Brotes sie mir den abrechnen dürfe. Habe ich das richtig verstanden? Das Brot – eigentlich eine Service-Zugabe jeden Restaurants vor oder zum Essen – wird hier nach Scheiben abgerechnet? Und wenn, auf wie vielen Tischen waren dann schon die restlichen Scheiben, die nicht verzehrt wurden? Bei 50 Cent pro Scheibe ist mir die Lust auf weiteres in dieser Lokalität sogleich vergangen. Kein Einzelfall, diese Abrechnungsmethode, wie ich in der Folgezeit meines Aufenthalts noch mehrmals feststellen muss. Offenbar eine lokale Gepflogenheit.Graz, die Landeshauptstadt der Steiermark in Österreich, nahe der Slowenischen Grenze, wurde mit seiner Altstadt 1999 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Die damit verbundenen Annehmlichkeiten sind natürlich auch mit Verpflichtungen zum Erhalt des Städtchens beiderseits der Mur verbunden. Und diese Verpflichtungen kosten natürlich. Just treffe ich noch auf eine Kundgebung, es ist gerade Wahlkampf in Österreich. Laut tönen mir die Parolen des Kandidaten einer inzwischen auch außerhalb Österreichs für ihre Ansichten bekannten Partei entgegen, die irgendwie wenig einladend für Gäste aus dem Ausland klingen. Jaja, denke ich bei mir, aber unser Geld dürfen wir gern noch hier lassen und verdrücke mich lieber in die Seitenstrasse, um doch mal etwas schönes von der Stadt zu sehen.
    Die Grazer Altstadt ist zweifellos malerisch, ein Blick hinab vom Schlossberg sicherlich ein Erlebnis, wie auch der Bummel durch die engen Gassen. Auch das Kunstmuseum hat als futuristisch anmutendes Gebilde seinen Reiz, vielleicht gerade deshalb, weil es wie ein Ufo mitten die Stadt platziert so gar nicht dorthin passt.

  2. beeindruckende aufnahmen. lob an frau blogautorin. gute besserung. nichts fuer ungut, die zitierte lektuere scheint nicht jederman(n)s geschmack zu treffen.

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