Holländischer Pfannkuchenarsch

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“…der hat ein bisschen zugelegt, hast du gesehen?” fragt mein nun selbst auch tanzender und damit kompetent beurteilender Ballettbegleiter und meint dabei den Tänzer, der dann zum Ende des Stücks I knew then von Johan Inger im Lichtkegel der Scheinwerfer den – wie soll man sagen – Geschlechtsakt des passiv im Hintergrund in einem Wald von Metallstäben stehenden, sich langsam bis auf die Unterwäsche entkleidenden Liebespaares tanzte, dabei glucksende, wie ein Gorilla grölende, wimmernde, ächzende Laute in Gibberish (Kauderwelschsprache) von sich gab und sich letztendlich ebenfalls bis auf die Unterhose entblößen durfte (der Arme). Ein großes Vergnügen für uns Zuschauer, dieses wo anders treffend als “sich in orgiastische Freude wandelnde Prüderie” beschriebene Tanzstück, aber ich habe bei dem Tänzer nur seinen neuen Tom Selleck Schnurrbart bemerkt, nicht den leichten Bauchansatz und schon gar nicht sein für Männer dieser Volksgruppe offenbar charakteristisches Hinterteil.
Ob mir das noch nicht aufgefallen sei, dass Holländer breitere Hüften als andere Männer haben.
– Nein, auch nicht dass ihre Wohnwägen breiter sind, werde aber zukünftig gezielt darauf achten, wenn ich wieder eine Videokonferenz mit meinem Amsterdamer Kollegen habe und ihn bitte mal kurz aufzustehen und sich umzudrehen.

le skipper, c’est moi

Cours Français, logbook, TEXT

N 51° 44.313′  E 003° 50.869′  |  Scharendijke, Brouwersdam, Grevelingen Meer @ 5 Beaufort Wind, Nord-Ost, 1m Wellenhöhe

Geschichte war noch nie meine Stärke. Aber meine Aussagen glaubwürdig. Deshalb wurde ich im Französischkurs bis zu einer kurzen Lola rennt Rothaarrebellenphase auch Napoleon genannt. Klein. Aufmüpfig. Führungsstark. Mir rutschte da mal ein ‘L’État, c’est moi’  raus, als Antwort auf irgendwas, das ich garantiert nicht verstanden habe im Konversationskurs – aber alle lachten. Das Niveau des Kurses ist für meine Sprachbegabung eine Idee zu hoch. Ich rutschte da so rein, weil Lehrerin wie Mit-Francophile so unwiderstehlich waren, ich dank Stereo Total etwas französeln kann und das Thema des Schnupperabends ein von Anglizismen nur so Strotzendes war.

Da nimmt man das englische Wort und betont es französiiiisch, oder  assoziiert ‘L’État, c’est moi’ mit Napoleon und alle nicken. Bis einer Wochen später ins Zweifeln gerät, Wikipedia befragt und aus dem kleinen Napoleon Louisa Quatorze wird. Jetzt hat die an einem Siebzehnten Geborene Vierzehnte auch noch das Führen von Kleinfahrzeugen unter Segel in meerartigen Gewässern begonnen.

Einmal mit drei des Segelns unkundigen mittelalten Flamen auf einem fränkischen Wohnschiff, mehrmals mit des Segelns seit der Kindheit vertrauter, meist temperamentvoller argentinischer All-Female Crew auf einem sogenannten Weekender, der mit seinen 18 Fuß mal leicht bei Flaute an Dickschiffen vorbeizieht, oder aber bedrohlich bei Seegang schaukelt. Die Flamencrew hat gemacht, was La Capitana befohlen hat. Es war nur ein Tag, maximal drei Windstärken, der Dampfer 10 Meter lang und tonnenschwer, die Crew hatte Bier, nicht gefroren und keine Angst. VA18, Oosterschelde, 4BfAuf einem nah am Wasser gebauten 5,80m Schaukelschiff bei einem Meter Welle und fünf Windstärken, der Ungewissheit, ab wann bei wie hoher Welle eine Varianta 18 in ungünstiger Lage parallel zur Wellenrichtung umkippt, einer Argentinierin in beidseitiger Nicht-Muttersprache Sicherheit zu geben und Kommandozentrale spielen – der Skipper hat das letzte Wort, für Diskussionen keine Zeit und bei Patenthalsen keine Geduld mehr – ist eine andere Geschichte. Vielleicht gibt mir das Buch Psychologie an Bord hilfreiche Aufschlüsse zum Bändigen temperamentvoller Crew und Unterdrücken der eigenen Hilflosigkeit 😉

Mixtape 1991

plapperlaplapp, TEXT

Meine neuen Nachbarn sind heute eingezogen (Frau Magenplass ist letztendlich doch ihrer Verstopfung erlegen): ein junges Pärchen (im Verhältnis zu mir), das einen Schallplattenspieler die Treppen hochträgt. Damit kommen sie bei mir schon mal gut an. Vielleicht könnte ich mich mit einer Einladung zum Saufen einschleimen, damit sie mir den mal zur Digitalisierung meines Heiligtums ausleihen: dem Remix Album ‘Dance Passion’ der ersten Schallplatte von Roxette aus dem Jahre 1986. Vielleicht lachen sie mich auch nicht aus.

cassettedeckThemawechsel. ich besitze noch eine Unzahl an Mixtapes, Slang für in mühsamer Kleinstarbeit mit einem Kassettenrecorder aufgenommene Musikzusammenstellungen.  Aus einer Zeit, als wir auch in der Lage gewesen wären, uns das Agathe-Bauer-Lied im Radio zu wünschen. Als Teenager und Möchtegern-DJane vor der Revolution des Internets und MP3 nahm sich unsereins auch gerne mal die Zeit, Freunden auf dem qualitätsverlustbehafteten Medium Musikkassette (MC) seine aktuelle ‘Playlist’, also seinen Musikgeschmack aufzudrängen. Um ein Mixtape zu erstellen, muss man nämlich für die gesamte Dauer der Aufnahme den Song aushalten, und gegebenenfalls neu aufnehmen, weil das Stück übersteuert wurde, oder äußere Einflüsse die Aufnahme störten, wie in ganz alten Zeiten, als man noch den Kassettenrekorder mit dem eingebauten Mikrofon ganz dich an den Plattenspieler stellen musste für die einwandfreie Aufnahme, und einen dann der Ruf von Mama ‘Essen ist fertig!’ zum Ärgernis wurde.
mixtape91  Eine gute alte Schulfreundin hat mir bei einem Besuch letztens überraschenderweise ein Mixtape aufgelegt, welches ich ihr 1991 erstellt habe und sie immer -zuleide Ihres Mannes- im Auto höre.
Beim Anhören verstand ich den Mann. Vor 22 Jahren wollte ich meiner bei mir zum Baywatch kucken ein- und ausgehenden Freundin einen ‘Megamix’ produzieren mit sekundenlangen Sequenzen meiner sagen-wir-mal 150 Lieblingssongs. Zukünftig halte ich mich beim Lästern über Plattenaufleger, die die Übergänge nicht hinkriegen, lieber zurück, und verbringe den Abend vor meiner Stereoanlage, mit meinem an den Auxiliary Eingang angeschlossenem IPad, auf das ich heute nachmittag per  iTunes die Hits von damals geladen habe, und warte das Ende von Billy Joels ‘We didn’t startthe fire’ ab, das ich mit ‘Run Run Run’ von Gyllene Tider und Belinda Carlisle ‘Summer rain’ in voller Fassung ‘recorde’ – Für meine Schulfreundin und ihre Familie, mit dem amerikanischen VW Golf, der noch ein Kassettendeck eingebaut hat, und eine Dachbox, weil sich damit rumzufahren so nach Urlaub anfühle, und welche vermutlich voll ist mit anderen Mixtapes von mir, die nur eine Minderheit der Fahrgäste aus nostalgischen Gründen zu hören vermag.

Caramba, Carajo, ein Whisky

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Was hat eigentlich Carajo mit Karacho zu tun, außer dass die Begriffe voneinander abstammen sollen, sich in Deutschland aber mit Anwendungen wie “im Karacho über die rote Ampel gefahren” einer ganz anderen Bedeutung annahm? Und dann bringt mich meine Kulturbeauftragte bei Erklären des spanischen Begriffs Carajo nicht nur auf die Palme, äh, den Mast, sondern auch noch auf den Schlager. Von Heino. Das hat er davon, der Erklärbär! Einen Ohrwurm.

https://youtu.be/HPfnQ1o2vjw?si=FLvPwqtdEeOBsR_Y

Beim Nachschlagen im Wörterbuch stößt man bei Carajo erstmal auf die Übersetzung eines Geschlechtteils, welches der Sänger bestimmt auch eines hat. Vielleicht auch besingt.

Aber eigentlich kommt der Begriff aus der spanischen Seemannssprache.

Vete al carajo!

Ins Carajo hat man denjenigen, der was angestellt hat, an den Ort des Schiffes geschickt, an dem es am meisten schaukelt.
Und der sitzt wohl auf dem Ausguck am Mast eines alten Segelschiffes in etwa dort, wo unsere Hafennachbarin der schweizer Segelyacht Cervino gerade rumturnt und die Saling umhäkelt (oder so).

Wird dem Seemann auch an diesem unbequemen Ort nicht schlecht, empfiehlt sich der gehässigen Crew einfach den Schlager mit dem Geschlechtsteil aufzulegen um den Symptomen einer echten Seekrankheit im Karacho nachzuhelfen.

Und hier eine Erweiterung zum Originaltext des Hits von Adolf von Kleebsattel, der für Heino einfach was brauchte, das sich reimt und kleben tut. Im Hirn.

Hey, hey, hey
Caramba, Caracho, ein Whisky
Caramba, Caracho, ein Gin
Verflucht, sacramento, Dolores
Und alles ist wieder hin
Hey, hey

In Rio de Janeiro, vor einer klitzekleinen Hafenbar
wiehert störrisch die Dolores
die das Pferd des kleinen Gauchos war.
Und sie sprach: che boluda!
Bring mich wieder in die Pampa!
Da lachte der Gaucho, der gerne ein Seemann wär

Olé.

Digitale Tageszeitung mit altertümlichen Zahlungsmethoden

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Alter Schwede – geliebtes Land, welches ‘Schland der Entwicklung doch immer ein gefühltes Jahrzehnt voraus ist. Was ist los?

Schießereien, Restaurants die in die Luft gehen, Züge die vor 25 Jahren modern waren, 35 Grad im Sommer, meine Personnummer existiert nur noch bei der staatlichen Rentenversicherung, H&M läuft nicht mehr so (und verarscht die Gutgläubigen dass ihre nicht mehr gemochte Fast Fashion anständig recycled wird), das mit den NATO Verhandlungen auch nicht, obwohl sie das mit den russischen Spionen in den Schärengewässern jetzt mal ernst nehmen aber man einen Pølserfresser mit schwedischem Pass Koranverbrennen lässt…

Und nun ist auch noch das Abonnement einer schwedischen Tageszeitung aus dem europäischen Ausland eine organisatorische Herausforderung! Das bei den Schweden! Das Land der Startups, Streamingdienste und fortgeschrittenen digitalen Zahlungsmethoden (Swish dem Straßenmusikanten oder Bettler) – die leider nur mit einem schwedischen Bankkonto funktionieren, welches man ohne eine Residenz in Schweden nicht eröffnen kann #bankID #e-legitimation.

Vor etwa einem Jahr hatte ich versucht die schwedische Tageszeitung Dagens Nyheter über digitale und globale Zahlungsmethoden (Kreditkarte, Paypal) als digitale Version in der dafür bestimmten eDN. App in mein digitales Anzeigegerät zu abonnieren. Geklappt hat das zuletzt schon, aber war ein Kompromiss.

Iberische Tränen

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Und hier die Highlights der kanarischen Küche .. bzw. der deutschen Übersetzung der Speisekarte eines durchaus guten Restaurants in den Gassen von Santa Cruz de Tenerife.

VORSÄTZE

Faltige Kartoffeln
Zusammengesetzte Linsen
Gift

FISCH & FLEISCH

Geröstete Schokolade (enthält Knoblauch)
Iberisches Geheimnis
Käfer (schwarzes Schwein)
Alte Kleidung
Meer und Land sautiert
Vegetarische zebrochene Eier

NACHSÄTZE

Oma-Kuchen
Staubig

In der Abbildung übrigens der geröstete Palmerokäse. Wir wollten das Risiko mit dem Gift und Staub nicht eingehen.

Die Übersetzung erinnert mich an meine Entwicklungshilfe im Hafen von Bastia:

Frühstück = Piccolo Mangiare Buongiorno

Die Sendung mit der Maroni

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Lach- und Sachgeschichten mit der Maroni und ihren Freunden. Heute: Seenotrettung

Wie kommt die Luft in die Rettungsweste?
Und wie kommt die kleine Maroni mit der Rettungsweste (Körbchengröße 275N) in die Rettungsinsel?

Wenn ihr etwas wissen wollt und eure Eltern nicht weiterwissen, hilft “Die Sendung mit der Maroni” mit ihren Sachgeschichten. Und daneben gibt es natürlich noch die Lachgeschichten mit den Stars des Segelvereins. Da sind die sympathischen Badehosenonkels, die der auf die Größe eines Elefanten explodierten Maroni den Zugang zur Rettungsinsel ermöglichen. Und die um das Geschehen versammelten schnatternden Enten, die alle mit guten Ratschlägen auf dem Steg stehen. Natürlich ist diese Simulation einer Seenotrettung ganz schön unrealistisch. Wenn jemand wirklich in Seenot geraten tut, dann ist die Wassertemperatur um einiges niedriger als Anfang September im Otterstädter Altrhein. Die Rettungsweste würde unter Umständen überhaupt nicht mehr wie eine Rettungsweste funktionieren, da die Wartungsintervalle nicht eingehalten oder nach letztem Silvester vergessen wurde eine neue Gaspatrone einzusetzen.

Die Rettungsinsel würde nicht mit Leinen befestigt in einem Liegeplatz im Yachtclub inmitten von anderen Schiffen liegen, sondern nach Sinken des Schiffes, von welchem sie ins Meer geworfen worden wäre, der einzige Schwimmkörper weit und breit sein neben den aus Seenot zu Rettenden, die versuchen werden, in die Rettungsinsel zu gelangen. Wenn die zu Rettenden nicht bereits im Wasser schockgefroren wurden, von der Körbchengröße der Rettungsweste erstickt oder von Walfischen und Haien aufgefressen wurden.

xxx Postkarten in Echtfarbdruck

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... inspiriert von Georges Perec "Warum gibt es keine Zigaretten beim Gemüsehändler" ... beeinflusst von einem Mischgetränksversuch gegen Regelschmerzen (Connemara Irish Whisky, Campari, Mandarinensaft) ... erinnert an alle Postkarten, die ich in meinem Leben geschrieben haben könnte ...

Deutsche Bundesbahn. Als sie noch so hieß. Westdeutschland. Um die 1978.
Was haben wir uns geschämt! Die Leute aus dem Nachbar-Schlafabteil haben angeklopft und hielten uns bestimmt für Kinderschänder. Der Schaffner hat uns angeschnauzt. Zum Glück mussten wir nicht draufzahlen. Das Kind hat die ganze Nacht von Stuttgart bis Husum durchgeschrien. Das Meer haben wir nicht gesehen. Ging kein Bus hin. Viele Störche, Schafe, grüne Wiesen und … Regen. Schöne Urlaubsgrüße aus Norddeutschland, Eure Lustnauer Nachbarn.

Genderneutraler Fehler

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“Ich habe einen weiblichen und einen männlichen Fehler eingebaut” erläutert mir stolz der Hundefahrradanhängerberater beim Zusammenbau eines eben solchem.

Ein pädagogisch wertvoller Ansatz den Kunden den richtigen Zusammenbau des Anhängers zu erklären, finde ich im Nachhinein. Aus Fehlern lernt man bekanntlich, aber das gendernde Fehlermachen wollte ich (she/her) mit meinem Fahrradreparatur- und Bootsanhänger-Knowhow (ist ja fast dasselbe) nicht so stehen lassen und legte los mit der Fehleranalyse:

Neyse halim çıksın falim

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Oh lass den Kaffeesatz mein Schicksal bestimmen! Endlich wieder in der Türkei. Endlich wieder Türk Kavhesi, endlich wieder eine nette Türkin gefunden, die das kann, das Kaffeesatz lesen. Nämlich die Filiz. Wie zuletzt damals im Café Pierre Loti
Neuerdings gibt es dafür auch eine App mit treffendem Namen: Faladdin.

Willkommen bei Falaaddin, Frau Marion. Wir sind sehr erfreut, Sie hier zu haben. Schauen wir mal, was Ihre Anlagen diesmal zu sagen haben.
Sie wurden in Ihrem Horoskop gespiegelt, als Sie gerade mit einem Sack im Arm über die Schwelle springen wollten. Diese Spiegelung, die ich gleich zu Beginn Ihrer Deutung gesehen habe, zeigt, dass Sie in einer Angelegenheit, die Sie herausfordert, dem Ergebnis sehr nahe sind, und dass Sie sich sogar nach nur einem Schritt von Ihren Lasten befreien werden.

Ich führe dies auf eine Angelegenheit zurück, die mit Ihrem Arbeitsleben zusammenhängt, Frau Marion: Sie können eine Arbeit abschließen oder eine neue Etappe in einer Angelegenheit einleiten, die Sie wollen und für die Sie sich sehr angestrengt haben. In jedem Fall kann man sagen, dass Sie bekommen, was Sie verdienen.

Wir haben mit einem Atemzug den Staub vom Boden aufgewirbelt, mal sehen, was uns begegnet...
Sie waren vielleicht lange Zeit nachlässig, Frau Marion, sowohl in Bezug auf Ihre Gesundheit als auch in Bereichen Ihres Lebens, die eine Auffrischung brauchen. Sie haben Recht, als Frau kommen Sie mit Ihren Verpflichtungen zwischen Arbeit, Haushalt und Familie kaum nach, aber das Symbol einer gepflegten Hand mit Nagellack auf der Tasse zeigt, dass Sie ab dem 10. September neue Entscheidungen treffen und eine nach der anderen in die Tat umsetzen werden.
Als erstes sollten Sie vielleicht eine Veränderung in Ihrem Haus vornehmen, aber wenn möglich, sollten Sie sich zuerst um Ihre Gesundheit kümmern. Ich denke, dass persönliche Initiativen, die Sie in Bezug auf Ihr Aussehen motivieren, ebenfalls angebracht sind.
Ich denke, dass sich die gelegentlichen Streitigkeiten zwischen Ihnen und Ihrem Ehepartner in Bezug auf Familienangehörige abschwächen werden und Ihre Harmonie zunehmen wird. Eine dreitägige Reise zwischendurch könnte Ihnen beiden gut tun.

Kopfkino

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Im Boutiquehotel pfeift der Wasserkocher der Marke Morphy Richards. Ich begieße den Teebeutel “Taste my Orient”, Geschmacksrichtung Feige, Blutorange, Zimt mit heißem Wasser und reflektiere den vergangenen Tag beim Teebeutelspruch

Gib jedem Tag die Chance, der Schönste deines Lebens zu werden.

Mark Twain

Vielleicht war das heute so ein Tag.

Mitfahrgelegenheit

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Analia macht heute “Homeoffice”. Und Aldo fährt auf Dienstreise zu zwei YPF Tankstellen. Wir dürfen mitfahren. Wenn ich YPF lese, das erste Mal am Flughäfelchen zu San Carlos de Bariloche, denke ich immer an Yps. Dieses Experimentierheftchen für Kinder aus den Achtzigern, das Micky Maus Konkurrenz machte. Im Gegensatz zu der Micky Maus gabs im Yps immer nützliches Plastikzeug mit dem man angeben konnte. In einer Ausgabe ca. 1988 gab es ein Überlebens-Kit. Ein orangefarbenes Plastikkästelchen mit dem Morsealphabet imprägniert, einem Spiegel, wahrscheinlich auch ein Kompass und ein Nylonfaden mit dem man bestimmt Menschenleben retten konnte.

Die Route 237 zwischen dem Nahuel Huapi am Rio Limay Richtung Norden

Das Plastikkästelchen hatte eine Lasche, damit man es am Gürtel befestigen konnte. Genau wie der Knochen von Diensthandy, den in den frühen 2000er-Jahren mein damaliger Chef stolz am Gürtel seinen Untergebenen präsentierte, präsentierte ich Ende der Achtziger meinen Schulfreunden den Inhalt der Yps. Mein Techniklehrer in der sechsten Klasse, Herr Meyer, der bekannt war für seine oralen Ausdünstungen, war sehr interessiert daran. Vielleicht dachte er, im orangefarbenen Überlegenskästelchen hätte ich Knoblauchzehen versteckt. Ist ja blutverdünnend, hilft bestimmt in den Anden. Herr Meyer war ein Öko. Und wenn er nicht gestorben ist (genau deswegen), dann isst er heute noch Knoblauch. Ich ja auch.

Früher war alles besser“, denke ich immer öfters und merke ich komme ins klagende Alter. Und “knackige Alter“, wie mein Rehasport-Trainer gerne den anwesenden Frauen charmiert und Männer mit “Alter Knacker” abserviert.

Wenn’s knackt (außer in der Schulter) sei das aber nicht schlimm sondern ein Gasgemisch. Knacken in den Gelenken ist also quasi ein Furz aus den Gelenken. Dachte ich mir gestern, sagte ich dann auch. Fanden nicht alle lustig.

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