Meine neuen Nachbarn sind heute eingezogen (Frau Magenplass ist letztendlich doch ihrer Verstopfung erlegen): ein junges Pärchen (im Verhältnis zu mir), das einen Schallplattenspieler die Treppen hochträgt. Damit kommen sie bei mir schon mal gut an. Vielleicht könnte ich mich mit einer Einladung zum Saufen einschleimen, damit sie mir den mal zur Digitalisierung meines Heiligtums ausleihen: dem Remix Album ‘Dance Passion’ der ersten Schallplatte von Roxette aus dem Jahre 1986. Vielleicht lachen sie mich auch nicht aus.


Beim Anhören verstand ich den Mann. Vor 22 Jahren wollte ich meiner bei mir zum Baywatch kucken ein- und ausgehenden Freundin einen ‘Megamix’ produzieren mit sekundenlangen Sequenzen meiner sagen-wir-mal 150 Lieblingssongs. Zukünftig halte ich mich beim Lästern über Plattenaufleger, die die Übergänge nicht hinkriegen, lieber zurück, und verbringe den Abend vor meiner Stereoanlage, mit meinem an den Auxiliary Eingang angeschlossenem IPad, auf das ich heute nachmittag per iTunes die Hits von damals geladen habe, und warte das Ende von Billy Joels ‘We didn’t startthe fire’ ab, das ich mit ‘Run Run Run’ von Gyllene Tider und Belinda Carlisle ‘Summer rain’ in voller Fassung ‘recorde’ – Für meine Schulfreundin und ihre Familie, mit dem amerikanischen VW Golf, der noch ein Kassettendeck eingebaut hat, und eine Dachbox, weil sich damit rumzufahren so nach Urlaub anfühle, und welche vermutlich voll ist mit anderen Mixtapes von mir, die nur eine Minderheit der Fahrgäste aus nostalgischen Gründen zu hören vermag.
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