Dreimal PENG! hat es gemacht. Und die Leute tanzen weiter. Zu der Livemusik aus den Bars an der Strandpromenade Avenida Leovigildo Dias Vieira, den wummernden Bässen aus vorbeifahrenden Autos, den krächzenden Tönen aus den tragbaren Bluetooth Lautsprechern jugendlicher Passanten. Nicht selten hört man hier auch Knallen aus einem undichten Motorradauspuff. Silvesterböller sind in Brasilien offiziell verboten.
Als ob keiner den leblosen Körper bemerkt hat, dieser Frau, die auf der Straße liegt. Vor dem McDonalds, sagte man mir. Oder doch?
Jemand zeigt mir am nächsten Tag eine Aufnahme von einem Handy. Hochkant. Wie man heutzutage eben seriöse Videoberichterstattung macht. Die Polizei wird schon ein anderer gerufen haben.
Man hat zuhause Flatscreens, die eine ganze Wand einnehmen und betrachtet darauf dann wackelige Amateuraufnahmen, die ein Achtel der Bildschirmgröße in der Horizontalen einnehmen, weil uns Instagram das vertikale 9:16 Format gelehrt hat.
Ich schaue weg. Don’t show me something like that! Ich glaube es auch ohne Beweisfilm, was in dieser Kleinstadt Ubatuba am Neujahrstag die soziale Medienrunde machte. Vermutlich gibt es mehrere solcher Filmchen, die aufgenommen wurden, weiter tanzend in dieser einen Nacht, die für Brasilianer sowas wie Karneval an einem Tag bedeuten muss. Man kleidet sich weiß, um Reinheit und Frieden symbolisierend ins neue Jahr zu tanzen – eine afrobrasilianische Tradition. Und trinkt noch mehr als sonst.
Aber drei Schüsse in den Kopf der Ex-Freundin? Zur Sicherheit? Weil man mit der kürzlichen Trennung nicht einverstanden war….
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