Schleimiger Tag

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7:50, die Sonne steht schon hoch am unerwartet blauen Himmel. Die Vögel zwitschern, Insekten zirpsen, das Meer rauscht, der Kühlschrank surrt. Auf dem Gasherd kühlt die Hühnersuppe ab, die ich mir vor einer Stunde mit zwei Eiern und Suppennudeln gekocht habe, damit es mir hoffentlich heute besser geht. Es half. Heute wird ein schleimiger Tag. Der Blister der schleimlösenden Kapseln aus Deutschland, Gelomyrtol, ist fast aufgebraucht, der schleimlösende Saft, den mir Lola gestern ungefragt aus der Apotheke mitgebracht hat scheint auch zu wirken.

Am fünften Tag seit die Symptome dessen ausgebrochen sind, was hier in den letzten drei Wochen wohl jeder hatte und als eine Grippe bezeichnet wird, löst sich etwas. In zwei Tagen geht mein Flieger zurück. Brasilien ist bis heute auf der RKI Webseite (Stand 7.1.2022) nicht als Hochrisikogebiet ausgezeichnet, was mir sonst zur Rückreise nach meinem Verständnis die doppelte COVID-Impfung UND einen Negativtest als Nachweis zum Antritt der Reise bescheren würde, wobei meine Hoffnung von Tag zu Tag schwindete, dass ich diesen am Samstag vorlegen könnte. Die Brasilianer fanden das alle ganz normal, Erkältung im Hochsommer. Sind ja alle geimpft. Wenn man der Statistik glauben kann sogar mehr als in Deutschland. Aber was hilft das bei Omicron? Meine nächsten Kontakte hier sind mittlerweile nach Argentinien gereist, mit einem Negativtest, aber jetzt alle in COVID-Quarantäne. Positiv. Mit Symptomen, die sie schon hier hatten bei Abreise.