Eigentlich wollte ich hier und jetzt folgendes bloggen:
I was at Dolores O’Riordans concert. And all I got is this lousy pick.
Aber nicht einmal das habe ich bekommen! Keines, der vielen mit dem Namen der Cranberries-Sängerin – die doch mit mittellangen Haaren, also direkt einer Frisur, viel besser aussieht als zu Zombie-Zeiten – beschrifteten Plektrons, die in die Menge geworfen wurden.
Spitzenidee dann von mir, nach dem Konzert gegen den Strom nach vorne zu laufen, auf andere drauf, weil die genau die gleiche dämliche Aktion unternahmen wie ich: den Fußboden nach kleinen Plastikplättchen abzusuchen.
Das erinnerte mich irgendwie an unseren London-Urlaub, in jenem Sommer 1997, als ganz England weinte und ich nichts besseres zu tun hatte, als mich mit Haasi zu verkrachen: wegen meines Drangs, ein Musikgeschäft zum Erwerb eines Plektrums mit einer den Aufenthalt in dieser Stadt erkennbaren Aufschrift zu finden. Sie weigerte sich mitzukommen, wo ich doch den halben Tag schon geduldig die Besichtigung und Anprobe adliger englischer Jagdmode ertragen hatte. Ich habe kein Londoner Plektrum erworben. Und Londoner Musikgeschäfte sind seither tabu.
Im übrigen war das Konzert irgendwie gar nicht rührend. Die Cranberries-Jungs mit ihren Pilzfrisuren hätte ich aber bei weitem cooler gefunden, als diese ungepflegten Hardrocker im Achtziger-Langhaar-Look.
Ja, herrliche Krawallmucke, klare Stimme, schönes Kleid, italienische Fans. Die Gitarren ein wenig übersteuert (werd wohl langsam alt), auch mal falsch gespielt, die Pause vor der Zugabe eher als notwendigen Gitarrenstimmservice wahrgenommen, und das letzte angekündigte Lied war auch unverhofft das letzte Lied. Seltsam, irgendwie.
Viel sympathischer war da doch die Frau Rainbirds, die spielte, was wir wollten, solange wir wollten. Und sich zweimal vorm Publikum verbeugt, sich bedankt, und lacht, und lustig ist.