“Ich habe einen weiblichen und einen männlichen Fehler eingebaut” erläutert mir stolz der Hundefahrradanhängerberater beim Zusammenbau eines eben solchem.
Ein pädagogisch wertvoller Ansatz den Kunden den richtigen Zusammenbau des Anhängers zu erklären, finde ich im Nachhinein. Aus Fehlern lernt man bekanntlich, aber das gendernde Fehlermachen wollte ich (she/her) mit meinem Fahrradreparatur- und Bootsanhänger-Knowhow (ist ja fast dasselbe) nicht so stehen lassen und legte los mit der Fehleranalyse:
Die Fehler sollten sich bei der Montage der beiden Räder am Anhänger zeigen.
Am auf der Backbordseite montierten Rad der weibliche Fehler, auf der Steuerbordseite der männliche.

Geschickt gewählt, dachte die Frau am Steuer, die dann auch noch ein Auto fährt der Marke mit dem Männlichkeitssymbol im Logo, bei dessen Kauf sich schon der türkische Autohändler gewundert hatte -“Sind Sie Lehrerin?” Oder warum kaufen Sie so ein Altherrengefährt… Und nun zur Auflösung des Hundefahrradanhänger-aufbaufehlerrätsels:
1. männliche (steuermännliche) Seite:
Maroni* dachte … das Reifenprofil zeigt gegen die Fahrtrichtung. Es sollte aber zur Vermeidung von Reibungsverlusten in die Fahrtrichtung zeigen.
Der Herr Aufbauanleiter erklärte… die Räder sind auf einer Seite zylinderförmig auf die Achse zulaufend gespeicht, auf der anderen Seite flach. Die zylinderförmig gespeichte Seite sollte nach innen zeigen, für mehr Platz zwischen Radaufhängung und Anhänger. Dadurch kann das Rad bei einseitiger Anhängerbelagerung nicht so schief stehen, dass es im Rollen den Bezug des Anhängerverdecks abreibt.
Die Fahrtrichtung am Reifen zeigt erst Effekte ab 65 km/h. Die Fahrtrichtung ist somit egal, so wir nicht vorhaben den Hundefahrradanhängergeschwindigkeitsrekord zu brechen.
2. weibliche (Backbuch ähm… Backbord-) Seite:
Maroni* dachte … die Schnellspanner sollten nicht nach hinten zeigen sondern besser nach oben, damit man sich nicht (mit einem anderen Hundefahrradanhänger) während beispielsweise eines Hundefahradanhängerzugsportwettrennens verfängt.
Der Herr Aufbauanleiter erklärte…Frauen machen den Schnellspanner tendenziell nicht fest genug (sodass das Rad zu locker montiert ist und bestimmt irgendwann schiefhängt (gleicher Defekt am Verdeck zu erwarten wie beim Männerfehler) oder ganz abfällt.
Maroni* dachte … an ihre erste Fahrt mit einem Bootsanhänger und ihrem darauf eher unzureichend (nach fest kommt ab) befestigtem Sportboot mit weiblichem Namen.
* der Name Maroni ist bewusst genderneutral intersexuell nichtbinär gewählt
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