Ludwig-Heidelmann-Stadt

plapperlaplapp, TEXT

Zur anstehenden OB-Wahl in Heidelberg nun heute abend auch die passende Kandidaten-Vorstellungsrunde in der Stadthalle.
Da diese Veranstaltungen nicht ausschließlich der politischen Willensbildung, sondern gleichwohl der allgemeinen Volksbelustigung diente, erkläre ich Heidelberger Kommnunalpolitik hiermit als lustig.
Die Kandidaten wünschten sich, dass das Volk wählen geht. Damit’s nicht wieder eine 50%- Wahlbeteiligungs-Blamage wie beim letzten Mal gibt.
Dementsprechend die Aufstellung der Kandidaten:
Wer nicht ernsthaft wählen will (als vorbeugende Maßnahme, wenn man Versprechungen zu ernst nimmt und diese dann letztenendes doch die Luftblasen der Regierung widerspiegeln) kann immerhin zum Spaß wählen. Hauptsache wählen gehen.

So da wäre im Angebot die eingeborene Unternehmungsberatung, die die Heidelberger wählen müssen, wenn sie einen waschechten Heidelberger wollen;
die Vertretung der Arbeitslosenfront, für mehr Nahversorgung in Problemvierteln;
die Schauspielerei (soll ja schon vorgekommen sein, dass Menschen dieses Berufsfeldes in der Politik landen), die sich für alternative Kulturstätten einsetzen will und die Partei der Grünen als Öko-FDP schimpft;
ein unauffälliger Kollege aus der bunten Linkspartei, der nicht wirklich OB werden will, aber dem Volk klarmachen, dass man mit dem bisschen Geld, das vorhanden ist, sinnvoll umgehen sollte;
ein charmanter Iraner, der Ausländern den Gang zur Urne schmackhaft machen will;
und zu guter Letzt der absolute Lacher des Abends:

Zur effizienteren Lösung aller Probleme werden die Rhein-Neckar-Städte nunmehr zusammengelegt: zu Ludwig-Heidelmann-Stadt.
Damit wäre die Sache mit der Erweiterung des Kongresszentrums ein für allemal geklärt: der Rosengarten Mannheim wird erweitert, der idyllische Stadtteil Heidelberg bekäme eine elitäre Messe- Lokation im Schloss.
Außerdem auf dem Programm:
in 10 Minuten am RheinMain Flughafen dank Transrapidstrecke ab Ludwig-Heidelmann-Stadt. Abschaffung der Universität, stattdessen Bewerbung als Landeshauptstadt – aus Stuttgart könnte man alternativ einen Stausee machen. Der Kessel eignet sich hierzu wohl besonders.
Und – nicht zu vergessen – was die Wahl des Kandidaten der Partei schmackhaft machen soll: Eierkuchen für alle. Aber mit Erdbeermarmelade, bitteschön!