Irgendwie ist das ein tolles Gefühl, mal wieder eine mit Edding aufgemalte Startnummer auf dem Oberarm zu tragen. Und morgen damit hoch erhobenen Hauptes in muskelbetontem T-Shirt durchs Büro zu stolzieren. Macht auch viel mehr Eindruck als von Segelregatten-Schotenziehen aufgerissene Finger und tut nicht so weh. Ein Gefühl von Ironman Hawaii. FINISHER! Und gar nix für trainiert – sieht man von den ganzjährigen Schwimmversuchen im Kolibakteriensee (aka Rheinauer See) mit meiner nackt am Entenscheissestrand yoga-sonnengrüßenden Badefreundin mal ab.
Niemandem braucht man zu erzählen, dass die Nummer beim Mannheimer Swim&Run im Stollenwörthweiher abgezogen wurde. Und dass mich (wie ein Walross schnaufend, denn so schnell schwimme ich für gewöhnlich nicht) ein Moppelchen im fetzigen Triathlonvereinseinteiler auf der fünf Kilometer langen Laufstrecke überholt hat. Und noch eine. Schmerz ist Schwäche, die den Körper verlässt, fällt mir ein in der Hitze der Mittagssonne. Die Wade will krampfen, die Hüfte meldet sich als wolle sie gleich auskugeln, ach wo! Und die Läuferknie-Sehne links außen gabs ja auch noch! Ausgejammert – Bauch anspannen, in die Baumwipfel statt auf den Weg und die Moppelchen schauen. Daran denken, dass man nach Triathlonverbandsregel oben ohne laufend disqualifiziert wird, und sich das Geschwabbel vorstellen, wenn ein Frauenteam es darauf anlegte. TOWANDA! Dem anstehenden körperlichen Zerfall haben wir heute mal kräftig kontra gegeben, im Ziel klappe ich voller Glückshormone zufrieden zusammen…
triathlon
Ian4WaterAid
leibesertüchtigungKollege Ian aus meiner Feierabend-Genussradler-Gruppe sammelt Spenden für WaterAid und macht dafür den Ironman France.
Also dann, liebe Sportsfreunde – duscht ihr noch oder spendet ihr schon?
www.justgiving.com/ironadventure4ian
Jumper
leibesertüchtigung, TEXTZwei über Dreißigjährige waren gestern ganz konkret im Schwimmbad.
Um mit einem noch unter Dreißigjährigen für eine krasse Sportveranstaltung zu trainieren.
Weil’s im konkreten Schwimmbad krasse Sprungbretter gibt, wo man ultrakorregde Jumper sieht, gesellten sich die Über-Dreißigjährigen nach erfolgreichem Training (40 Bahnen bzw. 10 Bahnen und 30 Sätze Analyse zu den 40 Bahnen mit dem Unter-Dreißigjährigen) und der spaßigen Leuchtdioden-Rutsche (musste drin gerade mal nicht anfangen zu krabbeln, um rauszukommen) zu Dragan und Alder.
Dragan war gerade am Jumpen. Alder und Freunde kuckten und kommentierten.
Krasser Salto und krasse Arschbombe. Das wollten die Über-Dreißigjährigen nicht nachmachen. Aber sie erinnerten sich an Zeiten, in denen sie unter Zwanzig waren und sogar vom Fumfer gesprungen sind. Kindergarten also, das Drei-Meter-Brett im konkreten Schwimmbad.
Ü30s hoch. Alder und Kumpels kuckten interessiert (etwaige Zellulitis in 3 Meter Höhe unsichtbar). Dragan baute Druck auf und bestieg fürn nächsten Angebersprung die Plattform. Blödmann – wir mussten doch noch diskutieren, wer zuerst, und Dragan&Co. fragen, ob das wirklich nur drei Meter sind. Dragan wurde höflichste gebeten, doch vor zu gehen. Augen zu und durch kamen aufmunternde Rufe von den jungen Hüpfern unten. Plattform vor – runterkucken – wieder zurück. Mehrmals. Scheißhoch alles. Bloß keine Bauchlandung. Oder versehentlich 3 Meter nach links springen und auf den Beckenrand klatschen. So wie Dragan, der schließlich doch mit Anlauf nach links gesprungen war, damit die drei Kumpels auf der Bank auch was vom Platsch haben.
Ich weiß, warum ich Klettern aufgehört habe. Man darf da nie runterschauen oder gar dem Sichernden misstrauen. Obwohl Sichern ne tolle Sache ist, und wie cool wäre es, sich vom 3er abzuseilen. Da hätten Dragan, Alder & Co. krass gesehen, wie der Klettergurt die Zellulite hervorhebt.
Wurden langsam trocken. Kalt auch. Blöd. Wir müssen da runter. Irgendwie. Leiter zurück ist peinlich. Auch für Über Dreißigjährige. Die eigentlich Ü32-Jährige spricht mir Mut zu. Ich soll Vorbild sein. Ein Dreier ist kein Wasserfall im Ötztal, Dragan & Alder sind keine Ötztaler Chauvi-Canyoning-Guides. Augen zu und durch. Ein toller Tipp. Runter. Ich hasse Freizeitparks. Es gibt Dinge, die macht man nie wieder. Gesteht man sich als Ü30 Jährige ein. Bis man vielleicht vierzig ist. Oder menopaust. Wer weiß. Der Bademeister will das Dreier sperren und das Einser aufmachen. Ü32 geht die Leiter runter und verstaucht sich den Zeh beim Sprung vom Beckenrand.
Nächstes Mal besser wieder wie immer: Warmwasser-Paarungsbecken.