Zwei über Dreißigjährige waren gestern ganz konkret im Schwimmbad.
Um mit einem noch unter Dreißigjährigen für eine krasse Sportveranstaltung zu trainieren.
Weil’s im konkreten Schwimmbad krasse Sprungbretter gibt, wo man ultrakorregde Jumper sieht, gesellten sich die Über-Dreißigjährigen nach erfolgreichem Training (40 Bahnen bzw. 10 Bahnen und 30 Sätze Analyse zu den 40 Bahnen mit dem Unter-Dreißigjährigen) und der spaßigen Leuchtdioden-Rutsche (musste drin gerade mal nicht anfangen zu krabbeln, um rauszukommen) zu Dragan und Alder.
Dragan war gerade am Jumpen. Alder und Freunde kuckten und kommentierten.
Krasser Salto und krasse Arschbombe. Das wollten die Über-Dreißigjährigen nicht nachmachen. Aber sie erinnerten sich an Zeiten, in denen sie unter Zwanzig waren und sogar vom Fumfer gesprungen sind. Kindergarten also, das Drei-Meter-Brett im konkreten Schwimmbad.
Ü30s hoch. Alder und Kumpels kuckten interessiert (etwaige Zellulitis in 3 Meter Höhe unsichtbar). Dragan baute Druck auf und bestieg fürn nächsten Angebersprung die Plattform. Blödmann – wir mussten doch noch diskutieren, wer zuerst, und Dragan&Co. fragen, ob das wirklich nur drei Meter sind. Dragan wurde höflichste gebeten, doch vor zu gehen. Augen zu und durch kamen aufmunternde Rufe von den jungen Hüpfern unten. Plattform vor – runterkucken – wieder zurück. Mehrmals. Scheißhoch alles. Bloß keine Bauchlandung. Oder versehentlich 3 Meter nach links springen und auf den Beckenrand klatschen. So wie Dragan, der schließlich doch mit Anlauf nach links gesprungen war, damit die drei Kumpels auf der Bank auch was vom Platsch haben.
Ich weiß, warum ich Klettern aufgehört habe. Man darf da nie runterschauen oder gar dem Sichernden misstrauen. Obwohl Sichern ne tolle Sache ist, und wie cool wäre es, sich vom 3er abzuseilen. Da hätten Dragan, Alder & Co. krass gesehen, wie der Klettergurt die Zellulite hervorhebt.
Wurden langsam trocken. Kalt auch. Blöd. Wir müssen da runter. Irgendwie. Leiter zurück ist peinlich. Auch für Über Dreißigjährige. Die eigentlich Ü32-Jährige spricht mir Mut zu. Ich soll Vorbild sein. Ein Dreier ist kein Wasserfall im Ötztal, Dragan & Alder sind keine Ötztaler Chauvi-Canyoning-Guides. Augen zu und durch. Ein toller Tipp. Runter. Ich hasse Freizeitparks. Es gibt Dinge, die macht man nie wieder. Gesteht man sich als Ü30 Jährige ein. Bis man vielleicht vierzig ist. Oder menopaust. Wer weiß. Der Bademeister will das Dreier sperren und das Einser aufmachen. Ü32 geht die Leiter runter und verstaucht sich den Zeh beim Sprung vom Beckenrand.
Nächstes Mal besser wieder wie immer: Warmwasser-Paarungsbecken.
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