Die Sendung mit der Maroni

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Lach- und Sachgeschichten mit der Maroni und ihren Freunden. Heute: Seenotrettung

Wie kommt die Luft in die Rettungsweste?
Und wie kommt die kleine Maroni mit der Rettungsweste (Körbchengröße 275N) in die Rettungsinsel?

Wenn ihr etwas wissen wollt und eure Eltern nicht weiterwissen, hilft “Die Sendung mit der Maroni” mit ihren Sachgeschichten. Und daneben gibt es natürlich noch die Lachgeschichten mit den Stars des Segelvereins. Da sind die sympathischen Badehosenonkels, die der auf die Größe eines Elefanten explodierten Maroni den Zugang zur Rettungsinsel ermöglichen. Und die um das Geschehen versammelten schnatternden Enten, die alle mit guten Ratschlägen auf dem Steg stehen. Natürlich ist diese Simulation einer Seenotrettung ganz schön unrealistisch. Wenn jemand wirklich in Seenot geraten tut, dann ist die Wassertemperatur um einiges niedriger als Anfang September im Otterstädter Altrhein. Die Rettungsweste würde unter Umständen überhaupt nicht mehr wie eine Rettungsweste funktionieren, da die Wartungsintervalle nicht eingehalten oder nach letztem Silvester vergessen wurde eine neue Gaspatrone einzusetzen.

Die Rettungsinsel würde nicht mit Leinen befestigt in einem Liegeplatz im Yachtclub inmitten von anderen Schiffen liegen, sondern nach Sinken des Schiffes, von welchem sie ins Meer geworfen worden wäre, der einzige Schwimmkörper weit und breit sein neben den aus Seenot zu Rettenden, die versuchen werden, in die Rettungsinsel zu gelangen. Wenn die zu Rettenden nicht bereits im Wasser schockgefroren wurden, von der Körbchengröße der Rettungsweste erstickt oder von Walfischen und Haien aufgefressen wurden.

VA18 mast fall down

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Ever had a mast fall down? My friend having sailed out my Dehler Varianta 18 in Stockholms archipelago in my absence recently. Something, that must never happen, happened. I couldn’t almost believe what he was telling me the other day, luckily he is a very experienced sailor who had dealt with worse things than this one, but if it happened to me I guess I would have issued a PAN PAN to all stations (if I had a radio though…).

The boat, built in 2011 while the Dehler wharf was still building the VA18, is equipped with a Seldén Furlex 50 furling system, that according to the previous owner of my boat was already attached with the forestay. To be honest, it never came to my mind to read the manual (that I did not have) of the Furlex, as all I needed to know was how to attach the Furlex to the boat and set up the mast. Well, according to the manual, the screw to the terminal is supposed to be permantly locked by having applied some drops of locking adhesive before screwing it to the terminal and tighten it securly. Either this step has been missed in the wharf, or the locking adhesive my get old with a few years.

So, sailors – watch out and check the screws that you may not even have known they exist.

Doldrums & Rå-bocken bränning

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N 59° 18′ 2.5″ E 018° 43′ 54.1″ Rå-Bocken + Bränning 6.5 nm

Bullandö Marina – Djuröbron – Runö – Marskär
Weather: cloudy, 5 – 9 m/s (wind gusts) wind force North East, outside temperature around 15 – 18 °C , water temperature ~ 11°C

With

Mit dem Schiff aufs Schiff

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MILVAs ursprüngliche Bestimmung war von Beginn an, auch mal bei Allsång på Skansen mitzusingen. Daher bewarben wir uns im Januar 2017 beim Eurovision Song Contest in Schweden für einen Auftritt im Stockholmer Schärengarten. Die Konkurrenz war groß. Bei anfänglichem Wartelistenplatz # 787 rückte MILVA binnen einem Jahr in die 600er Zone auf, und da hatte ein Hafenmeister Mitleid mit den 18 Fuß Oberweite und 1,15 Tiefgang, dass sie in die Finalauswahl aufrückte.

Nach einigen notwendigen Vorbereitungen, wie dem TÜV für den bereits drei Jahre alten Trailer, (bei dem wir durchaus etwas dazulernten und halsbrecherische Manöver fuhren, die bei nicht festgezurrten Spanngurten das Überfliegen der MILVA über den blauen Herrn OVLOV, unseren gebliebten blauen Rebellen Volvo V60, zur Folge gehabt hätte), gings am 12.August, einem Sonntag zwecks der Verkehrslage Richtung Norden, los Richtung Bullandö.

Segelidylle Mannheimer Altrhein

Im Himmel, logbook, photography, RETREAT, URBAN TURBAN

In Erinnerung an Martin†  Im Himmel.

( Absegeln der Seglervereinigung Mannheim e.V. im Oktober 2015 )

Untenrum

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Saisoneröffnung im Segelverein 2017. Mangels neuer Vereinsmitglieder oder Schiffsneuzugänge am Steg gab es dieses Jahr keine Bootstaufe. Was unsere Takelmeisterei jedoch nicht davon abhielt, trotzdem mit Sektausschank auf die Neuerungen in den Tiefen unseres Vereinsdampfers anzustoßen: die neue Fäkalienpumpe. Ein Wunder der Technik, wenn man die bisherige Lösung für die Entsorgungen der Vereinsmitglieder kennen und riechen gelernt hat. Die nichtsegelnden Neuinstallation der SVM wurde somit getauft auf den Namen ‘Kleines Arschloch’.

Untenrum hätte auch die kleine MILVA einiges zu bieten gehabt fürs diesjährige Ansegeln. Muschelsuppe wurde gemunkelt, stattdessen wurden Steaks gegrillt und Flaschengeister entzündet.

Da der noch nicht ganz vergangene Winter, das Eis, die Vogelscheiße La Rossa statt mit allen Wassern gewaschen mit die Wasserqualität des Mannheimer Hafens bestätigenden Kleintierchen ganz schön zugesetzt hat, ist jetzt erst einmal eine kleine Wellnesskur von Nöten, damit sie auch morgen noch kraftvoll durch die Weltmeerchen singt.  So einem Jahr Süßwassergelage hält offenbar auch kein Offshore-Antifoulinganstrich stand.

VA18 im Sandhofener Altrhein 2016

Schorsch vun der WaSchPo

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Die kleine Milva wünschte sich mal wieder Auslauf und Gesellschaft. Das ist im Hafengebiet im Sandhofener Altrhein unter gesonderter Genehmigung  für Mitglieder der anliegenden Wassersportvereine erlaubt.
Milva wohnt bei der Seglervereinigung Mannheim am Stützpunkt Dordrecht, und lag dort den ganzen Sommer ohne Gassifahrt am Dock, was unter anderem daran lag, dass die kleine 18-Fuß-Lang kurz nach Saisoneröffnung Opfer eines schweren Diebstahls wurde: sie wurde in einer vereinsamten Nacht ihres Außenbordmotors entledigt. Dies machte die Einhandsegelei der MILVA Kapitänin im von großen Flußfrachtschiffen doch frequentierten Hafengewässer mangels einer sicheren Manövrierbarkeit in jeglicher Situation leider unmöglich. 

Die kleine Milva wollte aber so schnell ihre Existenz am Seglerstützpunkt ‘Dordrecht’ wegen unrechtsmäßigen Handlungen Dritter nicht klein beigeben und diente weiterhin als Ort der Erholung: von sanftem Wasserplätschern in den von Wind und Berufsschiffahrt ausgelösten Wellen umgeben, ist Milva für ihre Eigentümerin eine Oase inmitten Mannheimer Industrieromantik.
Die Erholung am Steg des Segelclubs ist derzeit allerdings nur gegeben außerhalb der unregelmäßigen Öffnungszeiten einer Institution, die sich diesjährig ‘Babylon Palast’ nennt. Der Name ist Programm.


Während im vergangenen Jahr ausschließlich der Soundcheck der Anlage stattgefunden haben muss (welche das Zeug zur Beschallung der gesamten Friesenheimer Insel hat) und sich durch kurz angespielte Stücke türkischer Populärmusik für ruhende Segelvereinsmitglieder vorzugsweise nach Mitternacht bemerkbar machte, ist der Babylon Palast nun zur Live-Location für Freunde arabischer Weltmusik etabliert. Das Zeitgefühl der Veranstalter hat sich seit der Soundcheckphase nicht wesentlich geändert, will heißen, der Habibi-Punk geht so um halb eins los und endet frühestens um 3 Uhr morgens.

Blick aus dem Babylon Palast

Nun war an diesem Abend Ende September die Idee, der einem den Schlaf raubenden Beschallung seitens des Bablyon Palasts dadurch zu entkommen, indem man die Nacht ankernd auf dem Wasser in der Müllberg Lagune verbringt. Allein bei lauem Wind losgesegelt, optimal um mal die Handhabung des Gennakers auszuprobieren, lies der Wind nach, aber die Gesellschaft kam. Gesellschaft mit funktionierendem Innenbordmotor und Damenbesuch. Wir vereinbarten, unseren Anker zu werfen und das größere Nachbarboot bei uns festzumachen.

VA18 Segeln im Sandhofener Altrhein bei Flaute

Ein ruhiger Abend mit Verwertung aller noch an Bord befindlichen Vorräte vom vergangenen Sommer. Bis ein herannahendes Motorboot mit hellen Scheinwerfern etwas Unruhe in die illustre Runde Schiffchen brachte.

Was folgte war eine längere Diskussion über die angebliche Illegalität unseres Daseins vor Anker im Hafengebiet. Der Zettel vom Segelvereinsvorstand höchstpersönlich unterschrieben, den ich aus meiner Kajüte hervorkramen konnte, stellte sich als unzureichend heraus, da es nur das Segeln erlaubt, aber nicht das Ankern oder gar Übernachtens auf einem Sportboot!
Der Strafzettel zu der Verwarnung wegen verbotenen Ankerns im Mannheimer Altrhein als Mitglieder eines anliegenden Wassersportvereins über 50 Euronen wurde ausgestellt und ausgehändigt, mein motorisierter Kamerad aufgefordert, uns Manövrierunfähigen doch in den Heimathafen zurückzuschleppen. Über den Verbleib meines gestohlenen Außenbordmotors, welcher uns ja quasi überhaupt erst in die Manövrierunfähigkeit bei Windstille brachte, konnten der Chefbeamte und seine untergeordneten Kollegen leider aber keine Auskunft geben. Stattdessen revidierte der Beamte angesichts mulitple leerer Flaschen alkoholischer Getränke seinen Schleppbefehl und genehmigte schließlich das Notfallübernachten, unter Aushändigung seiner Visitenkarte, die von ihrem Erscheinungsbild derart inoffiziell aussah (ein in türkisblauer Lagune ankernder Katamaran zierte die Karte) , dass wir auch den Strafzettel von Schorsch nicht ernst nehmen konnten.

Festmachen will gelernt sein

Alle in diesem Artikel geschilderten Handlungen und Personen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen wären zufällig und nicht beabsichtigt.

MILVA & TECHNIK: Segelboot auf einem Trailer sichern

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Weil das bei der ersten Fahrt mit der MILVA auf dem Anhänger (frisch aus der Werft) fast schiefgelaufen wäre, hier ein weiteres Tutorial aus der Reihe Frau…verzeihung..MILVA und Technik: Wie sichert man ein kleines Segelboot mit Festkiel auf einem für 100km/h zugelassenen Bootsanhänger, sodass man auch bei gegebenen Straßenverhältnissen die zugelassene Höchstgeschwindigkeit fahren kann und nicht mit 60 km/h auf der Bundesstraße herumgurkt und jeden zögernden Fahrer an Einfahrten verflucht – nur um nicht abrupt bremsen zu müssen, was die 800kg Schiff schräg über einem ins Wanken bringen könnte. Das Wanken kann natürlich auch bei richtig gesichertem Schiffchen passieren, und das Schneckeln mit einer kilometerlangen Autoschlange hinter sich trainiert ungemein das Selbstbewusstsein, aber man könnte, wenn man so will, Risiken vermeiden und das mit dem Selbstbewusstsein zum Beispiel beim Verrichten der Notdurft mitten in der Schleuse in einen – mangels Platz für ein Bordklo – Eimer üben. Nur so als Anregung für Adrenalinjunkies.fixOnTrailer-24

Punkt 1: Wenn das Boot schon in der Werft mit Spanngurten auf dem Anhänger gesichert ist, keinesfalls einfach losfahren und dabei denken, das mit den lockeren Gurten gehört so, das Boot muss bisschen Freiraum zur Selbstverwirklichung haben während der Hängerfahrt. NEIN! Das gehört so bei der Lagerung des Schiffs auf einem Anhänger, damit sich nichts verzieht. Für die Fahrt müssen die Spanngurte festgezurrt werden. Nach dem Prinzip des Aufbaus einer Slackline. Damit die Gurte während der Fahrt nicht flattern, am besten die Gurte etwas drehen, bevor man den Haken am Anhänger einhakt und den Spanngurt festzurrt, um die Windangriffsfläche zu reduzieren. Altes Brummifahrerlatein.

Was passiert, wenn man das nicht tut: nach der ersten Unebenheit verschiebt sich während der Fahrt das Boot auf dem Trailer, und man wundert sich beim Blick in den Rückspiegel, warum der Spanngurt, der vorher doch noch fest war, plötzlich so flattert.

Punkt 2: Wenn alles nur so auf OLYMPUS DIGITAL CAMERAdem Schiff herumliegt, Mast mehrfach auf Tragekreuz und Auflage mit Verbindung zu Ösen und Klampen am Schiff befestigen.

Punkt 3: Was auf längeren Fahrten am Schiff herumflattern und Schaden nehmen könnte (Windex, Windmesser,  ans Heck klappernde Badeleiter) abmontieren. Am besten auch noch das Vorstag mit Furlex vom Mast oben lösen und dicht am Mast befestigen, damit die Furlex nicht so einsam am Mast unten rumhängt, bei der Fahrt flattert oder sich sogar vom Flattern Gewinde lösen …

fixingOnTrailer-6813Punkt 4: Fallen und Rollreffanlage gut um den Mast binden und/oder mit Frischhaltefolie(und dann Tape) sichern.

Das Tape mit der Klebeseite nach außen um den Mast und Leinen wickeln und nach einer Umwicklung zurück- KlebeSeite an Klebeseite – dann ist alles mit Tape gesichert, aber hinterlässt keine Klebespuren die man nie wieder wegbekommt.

Punkt 5: Spanngurte anbringen, entweder einen alten Feuerwehrschlauch als Polsterung an den Kanten verwenden, oder Teppichreste oder Lappen an den Bootskanten als Schutz unterlegen. Spanngurtverschluss wenn möglich (Bug Spanngurt) auf der rechten Seite (in Land mit Rechtsfahrgebot) positionieren, um bei eventuellen Nachspannmanövern auf der Autobahn nicht auch noch in der Schußweite von Rasern zu hantieren.

Punkt 6: Spanngurte so fest wie möglich zurren und überhängenden Gurt mit Knoten/Folie/Tape sichern (siehe Punkt 1)

Punkt 7: steht der Mast mehr als einen Meter nach achtern über, rotes Fähnchen anbringen

Punkt 8: Für Brückendurchfahrten die Höhe des Boots samt Mast auf dem Trailer bestimmen. Die VA18 maß 3.40m und passte damit gerade so unter den Brücken um Kortgene in Zeeland (4m Durchfahrtshöhe)

Punkt 9: Mastauflage am Trailer. Die taugt leider nichts, weil die VA18 mit ihrem sicher 9m langem Mast übertakelt ist. Wie auf dem Foto oben sichtbar ist, steht der Mast hinten einige Meter hinaus, womit man in der Höhe sicherlich mal beim Fahren einer Kurve irgendwo hängen bleibt. Der Mast ist besser oben montiert. Kürzt man das Mastkreuz, kommt man auch auf unter 3m Höhe. Desweiteren wackelt der Mast auf der Mastauflage unten enorm, was ihm auch garantiert nicht gut bekommt.

Na dann allseits gute Fahrt, keinen Seitenwind und immer genügend Luft überm Anhänger!